Um Missverst�ndnisse von vornherein zu vermeiden: Ich w�rde mich in keinster Weise als "audiophil" bezeichnen. Ganz im Gegenteil, ich habe schon immer die Neigung zum Extrem von unseren audiophilen Genossen ziemlich bel�chelt. Unsummen f�r doofe Lautsprecherkabel auszugeben und die Kabel dann stundenlang "einzuspielen", wo erwiesen ist, dass diese den wenigsten Einfluss auf den Klang haben, habe ich nie verstanden. Auch w�sste ich gerne was diese Lautsprecherkabelfanatiker bei einem wireless-System machen. Spielen sie dann die "Luft" ein?
Ich glaube den meisten geht es auch gar nicht um guten Klang, sondern einfach um das Prinzip an sich, das Bestm�gliche zu besitzen. Ich h�tte auch nicht mehr die Zeit mich stundenlang in perfekter H�rposition zu den Lautsprechern ausgerichtet hinzusetzen und mir SACDs anzuh�ren, um so eine Anlage auch wirklich zu nutzen. Zum nebenher H�ren w�re das reine Verschwendung. Vielleicht haben ja Audiophile wirklich so viel Zeit, oder sind so reich, dass sie nicht arbeiten m�ssen, oder sie betrachten die Anlage eher als Einrichtungsgegenstand, der sch�n anzuschauen ist, was weiss ich.
Mir geht es nicht darum den bestm�glichen oder teuersten Lautsprecher, den besten Verst�rker und die teuersten Kabel zu besitzen. Meine Heimanlage war immer relativ spartanisch eingerichtet. Ich hatte einen Verst�rker von Pioneer, einen CD-Player von Sony und "noname" Lautsprecher, die ich vor 20 Jahren bei Quelle gekauft habe und ganz billige Lautsprecherkabel. Das hat mir gereicht und ich habe dennoch viele CDs darauf genie�en k�nnen und hatte damals noch die Zeit mich hinzusetzen und jedem Detail der Aufnahme zu lauschen.
Ich bin nie nach Marken gegangen, aber mir hat sch�ner Klang immer schon gefallen. Als ich als Jugendlicher ein paar Testberichte zu Lautsprechern gelesen habe (ein Freund von mir war damals ziemlich fixiert auf teurere Audiokomponenten und kaufte sich jedes Hifimagazin) ist mir in der Bestenliste bei den eher erschwinglichen Modellen ein 2.1 System ins Auge gestochen, das recht gute Bewertungen erhielt. Zuf�lligerweise war genau dieses System bei Quelle erh�ltlich und auch im Gesch�ft ausgestellt. Beim Durchh�ren bin ich aber auf einen ganz anderen Lautsprecher aufmerksam geworden, eben meinen "noname" Lautsprecher, der f�r meinen Geschmack viel differenzierter, voller und teurer klang als das hochgelobte 2.1 System.
Diesen Lautsprecher habe ich mir dann auch gekauft und besitze ihn immer noch, obwohl er mittlerweile durch die vielen Umz�ge und die einfache Verarbeitung an den Kanten und Ecken ziemlich ramponiert ist.
Ich habe seit meiner Kindheit auch selbst Musik gemacht. In meinen Jugendjahren habe ich mir ein kleines Recordingstudio aufgebaut.
Die Anforderungen an guten Klang sind bei jedem verschieden. Wenn ich von portablen Lautsprechern berichte, dann gibt es ein Mindestma� an "Sound", das der Lautsprecher bei gegebenen Voraussetzungen mitbringen muss. Dass man dabei Kompromisse machen muss, ist klar. Man wird nie einen buchgro�en Lautsprecher finden, der den vollen Frequenzbereich von 20 - 20.000hz linear wiedergeben kann. Aber ein Minimum an Klangtreue muss zu erwarten sein, damit Musik �berhaupt Spa� macht. Ansonsten k�nnte ich auch gleich die Handylautsprecher verwenden, was viele Jugendliche auch tats�chlich tun, wenn sie durch die Stra�en cruisen, mit aufgedrehtem Metal oder Technomist, bei dem dann mehr Rauschen als sonstwas zu erkennen ist.
Ein weiterer Punkt ist die Qualit�t der Musik selbst, einerseits die Qualit�t der Aufnahme, aber auch die Qualit�t der Datei, sprich Art der Komprimierung etc. Es gibt Studioproduktionen, die derart extrem abgemischt sind, dass es weh tut diese anzuh�ren, und man das Gef�hl hat etwas w�re bei der Aufnahme schiefgelaufen, oder der Abspieler w�re kaputt. Es gibt aber auch Freaks, die ihre Ipods mit Lossless Material zum�llen (vielleicht sogar von ebensolchen Studioproduktionen), um eine m�glichst unverf�lschte Qualit�t vom Original zu erhalten.
Ich bin mittlerweile der Meinung, dass mir mp3-Dateien mit 320kbit v�llig ausreichen und ich gar nicht die Mu�e habe, um Unterschiede zum Original feststellen zu wollen. Auch der Codec spielt eine wichtige Rolle, so empfinde ich Ogg Vorbis Dateien mit 128kbit als durchaus h�renswert, wo Mp3 Dateien mit der selben Bitrate kaum zumutbar sind. Aber sogar die meisten Internetradio-Sender �bertragen mit maximal 128kbit, und irgendwann gew�hnt man sich an die Artefakte, oder denkt sie sich einfach weg, denn im Grunde klingt ein Internetradiosender selbst bei 128kbit teilweise immer noch besser als FM-Radio (ganz zu Schweigen von der Musikauswahl).
Ich mag Bass, aber ich mag auch insgesamt einen ausgewogenen Klang. Ich hasse es jedoch, wenn Lautsprecher �berhaupt keine Frequenzen unterhalb von 100hz wiedergeben. Musik macht erst Spa�, wenn man den treibenden Beat dahinter auch wirklich h�rt und f�hlt. Es gibt jedoch Menschen, die v�llig andere Anspr�che an den Klang haben. Da mag Bass eher nebens�chlich sein, sie eifern einem m�glichst detailierten, transparenten Klang nach und sehen in elektrostat Lautsprechern ohne jeglichen Tiefbass das um und auf. Solche Menschen empfinden dann m�glicherweise als L�sung f�r Unterwegs die v�llig bassfreien jedoch extrem h�henlastigen Lautsprecher von JBL (zb on tour) als Offenbarung.
Jedem das seine also!
Und noch eines: Ich habe weder etwas mit den Produkten zu tun, �ber die ich schreibe, noch bekomme ich Geld daf�r. Ich versuche auch keine gefakten Tests zu schreiben, um interessierte Leser f�r ein spezielles Produkt anlocken zu wollen. Alle Postings geben nur meine pers�nlichen Erfahungen und Meinungen wieder. Wenn mich jedoch ein Produkt besonders begeistert, dann schreibe ich das auch, genauso wenn ich ein Produkt f�r v�lligen Mist halte, denn es gibt gen�gend Hersteller, die einem das Geld einfach nur aus der Tasche ziehen wollen.
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