Die Bose Computer MusicMonitor Lautsprecher haben mich seit Beginn an begeistert, waren es die kleinsten Lautsprecher, die ich kannte, die dennoch einen vollen �berzeugenden Klang mit gen�gend Tiefe und Bassfundament erzeugen konnten. Seit ihrer Markteinf�hrung 2007 bzw. einer eigenen japanischen Version, die schon 2006 erschienen ist, hat sich an dieser Tatsache nichts ge�ndert. Die Computer MusicMonitor k�nnen sich nach wie vor mit teilweise deutlich gr��eren Lautsprechern messen, wobei sie nat�rlich auch einen stolzen Preis haben. Urspr�nglich um 399,- Euro bzw. Dollar angeboten, wurde der Preis von Bose schlie�lich vor einigen Monaten auf 299,- reduziert, wobei sie f�r einfache kompakte Computerlautsprecher immer noch viel zu teuer erscheinen m�gen, was sich jedoch etwas relativiert, wenn man schaut was B&W f�r ihre Pendants verlangt.
Aufgrund des hohen Preises habe ich einen Kauf eigentlich nie erwogen, denn ich hatte f�r ein Lautsprechersystem, das zwar extrem kompakt war und auch gut klang, jedoch nur via Netzger�t zu betreiben, keinerlei Verwendung. Ich war nur immer wieder von neuem fasziniert die Lautsprecher zu h�ren, wenn sie mal in einem Elektromarkt ausgestellt waren und ich sie ausprobieren konnte. Schlie�lich bin ich doch schwach geworden, als ich g�nstig auf Ebay ein beinahe nagelneues Set ersteigern konnte.
Mittlerweile verbringe ich die meiste Zeit des Tages im B�ro und h�re gerne nebenbei Internetradio, wenn auch leise, um meine Kollegen nicht zu st�ren. Manchmal werden die Abende lang, und es kommt auch vor, dass man vor dringenden Projektabgaben auch mal die Nacht im B�ro verbringt. In solchen Situationen ist es ganz hilfreich, wenn man musikalische Untermalung hat, um nicht v�llig wegzupennen, da m�ssen die Lautsprecher dann sogar etwas h�here Lautst�rken vertragen.
Mein bisher daf�r eingesetzter Lautsprecher, die Thinkoutside Boomtube hat mich irgendwann nicht mehr zufriedengestellt. Zu unausgewogen war der Klang insgesamt, sowohl bei leisen als auch bei hohen Lautst�rken, konnte mich die Boomtube nicht �berzeugen.
Seit ich die Musicmonitors habe, macht Musikh�ren im B�ro viel mehr Spa� als sonst.
Obwohl die MusicMonitors in eine ganz andere Sparte fallen als der erst k�rzlich vorgestellte Soundlink Wireless Mobile Speaker von Bose, will ich beide trotzdem gegen�berstellen, da beide nicht nur im Bezug zur Gr��e, sondern auch vom akustischen Aufbau vergleichbar sind: Beide verwenden Bose's patentierte gegen�berliegende Doppel-Passivradiatoren, die in dieser Form erstmals im MusicMonitor zum Einsatz kamen. Wie gut dieser akustische "Trick" funktioniert, wird mir immer wieder dann bewusst, wenn Leute nach einem Subwoofer fragen, wenn sie die MusicMonitors das erste mal h�ren.
Passivradiatoren gibt es nicht erst seit Bose, aber Bose setzt diese offenbar gewieft genug ein, und stimmt sie auch auf die Gegebenheiten perfekt ab, um die akustischen Limits von kleinen Lautsprechern zu strecken und zu beugen. Dass die Passivmembranen doppelt verbaut werden, hat nicht nur den Zweck der Maximierung von Membranfl�che, sondern auch der Minimierung von Vibrationen. Da Passivmembranen mittels zus�tzlicher Masse auf eine bestimmte Frequenz gestimmt werden m�ssen, erzeugen sie im Vergleich zu normalen Lautsprechermembranen aufgrund ihrer Tr�gheit auch extreme Vibrationen. Weil bei Bose beide Membranen entgegengesetzt arbeiten, l�schen sich die Vibrationen gegenseitig aus, und das Geh�use neigt nicht dazu auf dem Tisch rumzutanzen.
Zus�tzlich garantiert Bose's DSP Klangbearbeitung perfekten Klang bei jeder Lautst�rke. Die MusicMonitors k�nnen extrem laut spielen, ohne dass die Klangqualit�t h�rbar auseinanderf�llt. Nat�rlich wird bei h�heren Lautst�rken der Bass leicht zur�ckgefahren, und Pegelspitzen etwas komprimiert, aber der Klang h�lt sich immer in Waage und bleibt intakt, wo manch andere Box nur noch kratzt und knackst. Auch bei niedrigen Lautst�rken wird der Klang optimiert, und man hat auch bei sehr leiser Musik gen�gend Bass, damit Musikh�ren dennoch Spa� macht. Ein gewisses Bassvolumen muss einfach vorhanden sein, damit Musik genug Power hat, um Spass zu machen.
Mein gr��ter Wunsch war immer eine portable Version der MusicMonitors, mit Akku- bzw. Batteriebetrieb. Ein einzelner Lautsprecher ist kaum gr��er als eine Coladose und k�nnte durchaus die Funktion eines portablen Monolautsprechers oder sogar Radios �bernehmen, �hnlich einem Tivoli PAL, blo� mit einem viel volleren, lauteren Klang. F�r Stereobetrieb w�rde man beide Lautsprecher ben�tigen, wobei hier sogar kabelloser Betrieb vorstellbar w�re. Mit einem einzelnen Lautsprecher bleibt man so kompakt wie m�glich und hat eben nur Monoklang, zwei Lautsprecher verbinden sich automatisch (per Funk, Bluetooth etc) zu einem kleinen Stereosystem. F�r den Transport oder zum Laden, k�nnten sich beide Lautsprecher magnetisch aneinanderdocken. Sie w�ren sogar mit Netzger�t immer noch deutlich kleiner als so manche Boombox, und w�rden trotzdem einen besseren Klang liefern.
Leider hat Bose das Potential der MusicMonitors nie selbst erkannt. Obwohl es eine batteriebetriebene Version f�r den japanischen Markt mit dem Namen M3 (MicroMusicMonitors) gab, kam dieses Modell nie auf den westlichen Markt und wurde bald auch in Japan zu einer Rarit�t. Ger�chte sagen dem M3 sogar eine bessere Klangqualit�t als dem offiziellen Nachfolger "M2" nach, der sp�ter in "ComputerMusicMonitor" umgetauft wurde. Der M3 ben�tigte 4xAA Batterien und spielte dann nur mit einem Bruchteil der Leistung, wobei ich nirgendwo Angaben zur Batterielaufzeit gefunden habe, genauso wenig wie Aussagen zur Klangqualit�t und maximaler Lautst�rke bei Batteriebetrieb verglichen mit Netzbetrieb. Auf Anfrage bei Bose, hat dann ein Mitarbeiter selbst zugegeben, dass die Lautsprecher bei Batteriebetrieb zu schwach waren, und man dieses Feature deshalb wieder verworfen hat.
In der Zwischenzeit gibt es jedoch starke Li-Ion Akkus, die bei entsprechender Opimierung der Verst�rkerschaltungen und einer leichten Vergr��erung des Geh�uses durchaus gen�gend Leistung zum Betrieb unterwegs bereitstellen m�ssten.
Als der Markt f�r kompakte portable Lautsprecher in den letzten Jahren rapide angewachsen ist, hat Bose sich f�r ein g�nzlich neues Produkt entschieden, um hier mitmischen zu k�nnen. Herausgekommen ist der Soundlink Wirelss Mobile Speaker, der eher an einen geschrumpften Sounddock ohne Dock erinnert als an die MusicMonitors.
Trotzdem tragen beide Lautsprecher die unverwechselbare Handschrift von Bose. Das Design wiederholt sich und zusammengestellt k�nnte man das ganze sogar f�r ein Komplettset halten.
Sogar vom Geh�usevolumen unterscheiden sich beide nur marginal. Beide MusicMonitors zusammen haben etwa 1,3 Liter, der Soundlink hat etwa 1,4l Volumen, wobei hier nat�rlich der Akku weggerechnet werden m�sste. Der Soundlink hat nat�rlich den Vorteil, dass die Geh�usetiefe um die H�lfte schm�ler ist, und er dadurch auch leichter zu verstauen ist, trotz der gr��eren Front.
Doch wie unterscheiden sich beide klanglich. Welcher Lautsprecher klingt besser, lauter...?
Ein Punkt wo die MusicMonitors den Soundlink in Grund und Boden stampfen, ist die Stereoabbildung. Durch die Tatsache, dass beide Lautsprecher frei aufstellbar sind und sich der Abstand auf die H�rposition perfekt abstimmen l�sst, klingen die MusicMonitors bei optimaler Aufstellung extrem breit. Der Soundlink klingt trotz eigener Lautsprecher f�r den Links- und Rechtskanal einfach monophon, egal wie gut man ihn aufstellt. Man muss ihn sich schon direkt an die Nase halten, um ein Stereobild �berhaupt zu erahnen. Es gibt zwar inzwischen verschiedene Methoden, um auch aus punktuellen Klangquellen eine �berzeugende Stereob�hne zu zaubern. Mit dem "Liveaudio"-Update setzt zwischenzeitlich auch Jawbone bei der Jambox auf relativ starke Phasenverdrehungen, um den Stereoeffekt k�nstlich zu erweitern. Der Soundlink macht nichts von all dem, keinerlei Tricks und keine Special EFX. Aus dem Grund klingt er auch eher nach mono, als nach stereo.
Eine realistische Stereoabbildung ist vielleicht nicht der Sinn eines portablen Lautsprechers, aber alleine dadurch ist er als gelegentlicher Lautsprecher f�r zuhause nicht wirklich geeignet. Es fehlt ganz einfach das Stereobild. Man kann dem Soundlink mit besagten Effekten etwas auf die Spr�nge helfen, aber auch bei extremster Einstellung von SRS WOW wird der Klang nur marginal breiter, obwohl man da bereits mit zus�tzlichen Artefakten aufgrund der Klangbearbeitung rechnen muss.
Weiters f�llt die unterschiedliche Klangabstimmung beider Lautsprecher auf. Der MusicMonitor reicht im Bass tiefer. Er spielt bis 60 Hz hinab und mit leichtem Abfall sogar bis 55-54 Hz. Beim Soundlink tut sich unterhalb von 60hz kaum noch was, hier ist bereits ab 65 Hz ein starker Abfall bemerkbar. Daf�r ist der Bass vom Soundlink im oberen Bereich etwas wuchtiger abgestimmt, er klingt wummiger und insgesamt dumpfer, der MusicMonitor hingegen weicher und nicht ganz so aufgebl�ht. Die Bassabstimmung vom Sounlink ist vor allem im Freien von Vorteil, da sich so der lautere Bass auch bei lauter Umgebung gut durchsetzen kann. In kleinen R�umen klingt der Sounlink zu �bertrieben im Bassbereich, vor allem bei leisen Lautst�rken.
Auch bei den H�hen ist der MusicMonitor stimmiger. Er geh�rt zwar auch nicht zu den klarsten Lautsprechern, die ich kenne, aber �ber das gesamte Frequenzspektrum ist der Klang dennoch rund und stimmig. Der Soundlink klingt im H�henbereich ged�mpfter und strahlt die H�hen auch gerichteter ab als der MusicMonitor. Man muss den Soundlink wirklich genau auf die Ohren ausrichten um eine optimale H�henabstrahlung zu erhalten, steht er zu niedrig oder zu hoch, klingen die H�hen zu stark ged�mpft.
Interessant auch die maximale Lautst�rke, die ebenfalls an den MusicMonitor geht. Er kann lauter spielen als der Soundlink und verzerrt bei hohen Lautst�rken auch nicht. Der Unterschied in der Lautst�rke ist jedoch nicht gewaltig, aber dennoch bemerkbar.
Verarbeitung und Qualit�t ist bei beiden Lautsprechern top, wobei der MusicMonitor durch das komplette Aluminumgeh�use doch einen etwas wertigeren Eindruck hinterl�sst.
Klanglich �berzeugt der MusicMonitor mehr, da er insgesamt ein nat�rlicheres Bild liefert und vor allem aufgrund der guten Stereotrennung auch f�r "ernsthaftes" Musikh�ren geeigneter erscheint. Der Soundlink hat nat�rlich den Vorteil des Akkubetriebs, sowie kabelloser Wiedergabe. Er beeindruckt wiederum vor allem im Freien mit seiner Basswucht, die auch noch von der Ferne gut h�rbar ist. Im Freien habe ich noch keinen besser klingenden kompakten Lautsprecher geh�rt.
Etwas schade finde ich, dass Bose es nicht geschafft hat, den Soundlink klanglich �hnlich fein wie den MusicMonitor abzustimmen. In kleinen R�umen klingt der Soundlink einfach zu wummig, und man muss gegebenfalls mit einem Equalizer nachhelfen, um ihn klanglich anzupassen, auch die Art der Aufstellung ist wichtiger als beim MusicMonitor.
Beide Lautsprecher kosten gleich viel, aber beide haben auch ihren eigenen speziellen Einsatzzweck, weshalb auch beide meine volle Empfehlung erhalten. Wer keinen Akkubetrieb ben�tigt, jedoch dennoch m�glichst kleine gutklingende Lautsprecher m�chte, dem sei auf jeden Fall der MusicMonitor ans Herz gelegt. Wer jedoch unterwegs und auch im Freien Musik in hoher Qualit�t genie�en will, der wird keine bessere Alternative als den Soundlink finden. Der Sounddock portable ist in den meisten F�llen bereits zu gro�. Noch kleinere Lautsprecher wie z.B. Jambox etc. k�nnen sich draussen hingegen kaum behaupten, da ihnen die n�tige Power fehlt, und sie im Bassbereich nicht gen�gend Druck erzeugen.
Bose Computer MusicMonitor vs. Soundlink Wireless Mobile - Fight!
Senin, 31 Oktober 2011 on Label: Bose, LAUTSPRECHER, portable, stationary, TESTS
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