Mich haben die Parrot Zikmu (steht verdreht f�r Musique) seit ihrer Vorstellung sehr gereizt. Das Design, die Wireless-Optionen und auch die dahinter stehende innovative Lautsprechertechnologie mit NXT Flachmembranlautsprechern machen die Lautsprecher innovativ und einmalig. Jedoch hat mich der Preis bisher sehr abgeschreckt. Man bekommt um diese Summe schon wirklich hochwertiges HiFi-Equipment und ich war nicht sicher ob die Zikmu klanglich tats�chlich �berzeugen k�nnen, ganz zu schweigen von der Problematik, die durch die Wireless Anbindung entstehen kann. Ich habe schon davor in diversen Foren gelesen, dass die Lautsprecher Probleme mit Wlan oder Bluetooth haben k�nnen und auf Macs teilweise Abst�rze verursachen. Mittlerweile ist die Firmware von Parrot mehrmals upgedated worden, zus�tzliche Features sind dazugekommen, sodass man erwarten k�nnte, dass auch die gr�bsten Bugs zwischenzeitlich beseitig wurden. Aber ich war doch etwas feige mir die Teile blind (oder besser taub) zu bestellen, sodass ich zu mehreren Hifi-H�ndlern gepilgert bin und alle anzuschnorrt habe, mir doch g�tigerweise ein Ger�t zum Probieren zur Verf�gung zu stellen, um wirklich alles in gewohnter Umgebung auf Herz und Nieren testen zu k�nnen.
Interessanterweise hat mir jeder Hifi-H�ndler, den ich besucht habe, sofort von den Zikmus abgeraten. Die Kommentare waren meist, dass es sich um "Spielzeug" handle und man um dieses Geld viel besseres Equipment bek�me. Angeblich w�rden die Hifi-H�ndler die Lautsprecher nur wegen des Distributors im Programm haben, blablabla... Als ich nach Alternativen mit einer �hnlichen Funktionalit�t gefragt habe, verstummten sie meist, oder verwiesen auf irgendwelche Produkte, wo alleine die Kabel genauso viel kosten w�rden wie die Zikmus.
Leicht eingesch�chtert von all den negativen �u�erungen, habe ich dann doch einen H�ndler in Wien gefunden, der mir ein Austellungsst�ck f�r einige Tage zum Probieren "verkauft" hat. Ich musste eine Anzahlung leisten, die ich dann wieder zur�ckbek�me, falls sie unbesch�digt zur�ckgebracht w�rden.
In allen Prospektabbildungen als auch in den Fotos, die man online findet, werden die Zikmu immer komplett ohne Kabel abgebildet, v�llig frei im Raum stehend usw, was meiner Meinung nach etwas irref�hrend ist. Dass beide Lautsprecher eine Stromversorgung ben�tigen, macht sie nat�rlich nicht vollst�ndig wireless, das sollte jedem klar sein. Zu jedem der Lautsprecher muss auf jeden Fall ein Stromkabel gef�hrt werden. Ich k�nnte mir aber durchaus vorstellen, dass solche Lautsprecher auch mit eingebautem Akku funktionieren k�nnten, um auch mal im Freien im Garten usw eine Party zu rocken. Die wirklich toll designte Verpackung, die eher an einen Instrumentenkoffer erinnert, bietet hierf�r bereits einiges Potential, um die Lautsprecher tats�chlich richtig tragbar zu machen. Zum Laden k�nnte man die Lautsprecher auf einen eigenen Ladefu� stellen. Bei den Zikmu ist dies leider nicht der Fall, so wirklich frei stehend wird man es kaum schaffen, au�er man versteckt die Stromkabel unter einem Teppich, oder hat unter den Lautsprechern im Boden einen zus�tzlichen Stromanschluss.
Zuallererst m�chte ich auf das Design eingehen. Mir gef�llt die Schlichtheit der Formgebung als auch die relativ kompakte Gr��e der Lautsprecher. Da unsere eigene Einrichtung vorwiegend in weiss/hochglanz ist, w�rden sich die wei�en Zikmu in unserem Fall am besten einf�gen und durch die skulpturhafte Form eher verschwinden, als dies bei �blichen Lautsprechern der Fall sein w�rde. Die Verarbeitung ist leider nicht ganz zufriedenstellend. Das Material wirkt eher wie billiges Plastik und nicht wie hochwertiger Hochglanzlack. Die Oberfl�che scheint au�erdem ziemlich kratzempfindlich. Ich kann nicht sagen, wie der H�ndler mit den Lautsprechern umgegangen ist, aber es sind bereits zahlreiche st�rkere Kratzer an dem Trompetenfu� zu erkennen. Auch sind beim Abdeckgitter im oberen Teil die Spaltma�e nicht ganz regelm��ig, das ist mir bereits auf einigen Produktfotos aufgefallen. Die Lautsprecher sind �berdies sehr leicht. Sie wiegen kaum mehr als eine Ipod-Boombox ala Harman Kardon go+play oder Altec Lansing Mix. Sie stehen zwar stabil aber nicht wirklich wackelfrei. Sprich, steckt man einen Ipod rein, tendiert der Lautsprecher durch das geringe Gewicht und den schmalen Standfu� zum Nachgeben und wackelt leicht nach. Durch den unsichtbaren Standfu� wiederum, scheint es fast so als w�rden die Lautsprecher �ber dem Boden schweben.
Wenn man einfach nur den Ipod Dock nutzen will, steckt man die Zikmu an den Strom und kann mit dem Ipod direkt losh�ren. Da beide Lautsprecher keinerlei Kabelverbindung untereinander ben�tigen, ist auch die Aufstellung sehr flexibel. Andererseits verf�gt nur einer der Lautsprecher �ber den Ipod-Dock, der andere hingegen hat einen optionalen analogen Anschluss. Die Lautsprecher m�ssen demnach irgendwie miteinander kommunizieren, um die Daten auszutauschen. Dies geschieht angeblich �ber Bluetooth. Es sind aber nicht nur Sync-Signale, die ausgetauscht werden, sondern es muss der vollst�ndige Stream zwischen beiden Lautsprechern hin- und hergeschickt werden. Ich habe nat�rlich keine Ahnung welche Bitraten hierf�r verwendet werden, oder ob es sich um eine verlustfreie Kompression handelt.
�ber die Fernbedienung kann man beim Ipod nur Vorw�rts/R�ckw�rts steuern, online l�sst sich der Ipod jedoch als Medienserver ansprechen, dazu sp�ter mehr. Leider geben die Zikmu nur "echte" Ipod-Dateien wieder, ein gedocktes Iphone mit einer Internetradio App bleibt im Zikmu unverst�ndlicherweise stumm. Vielleicht ist dies bereits behoben worden, seit meines Tests ist mindestens ein Softwareupdate erschienen (das letzte im Mai 2011!).
Medienbrowser im online-Interface mit Auswahl der verf�gbaren Medienserver |
Bei der Wireless�bertragung �ber Wifi setzt Parrot auf eine eigene Technologie und nicht etwa auf Apple's Airplay. Der Nachteil, den ich bei Airplay sehe, ist die absolute Fixierung auf Itunes. Man muss Itunes am Rechner verwenden, um Airplay �berhaupt nutzen zu k�nnen. Da das Itunes Geraffel bei mir am Windows-Rechner immer wieder wirre Fehlermeldungen ausspuckt, versuche ich so gut es geht, darauf zu verzichten und auch zum Beladen meiner Ipods auf Alternativen zur�ckzugreifen. Man kann zwar Airfoli verwenden, um am Rechner Itunes zu umgehen, aber man ist trotzdem zur Nutzung von Airplay immer auf Apple-Ger�te angewiesen.
Will man die Wireless-M�glichkeiten der Zikmu �ber Wifi nutzen, bedarf das erste Setup einiger Spielerei, ist jedoch in der Anleitung gut beschrieben, auch findet man auf der Parrot Homepage mehrere Tutorial-Videos zur Einrichtung. Ich wollte als aller erstes die aktuellste Firmware draufspielen. Dazu ist eine Verbindung mit dem eigenen Rechner mittels Bluetooth notwendig. Hat man diese mit den Zikmu hergestellt, sendet man einfach das Firmwarefile an das Bluetooth-device, der Lautsprecher macht das Update dann automatisch und startet anschlie�end neu. Hat man die zus�tzliche Parrot-Software auf dem Rechner installiert (in meinem Fall WinXP) erledigt die Software das WiFi-Setup automatisch. Es wird nach Netzwerken usw gesucht, gegebenfalls muss man die Firewall entsprechend anpassen. Wenn alles klappt, verbinden sich die Zikmu mit dem Router und k�nnen vom Rechner aus �ber einen Browser angesprochen werden, entweder direkt �ber die ihnen zugewiesene IP-Adresse oder mit der Adresse "zikmu.local". Es erscheint ein online-Interface mit verschiedenen Einstellungsm�glichkeiten, darunter ein 7-Band EQ mit mehreren Presets, der aber auch v�llig frei einstellbar ist. Es ist auch ein Input-Mixer vorhanden, der etwaige Pegelunterschiede zwischen den einzelnen Quellen ausgleichen kann. Man kann hier auch die Balance einstellen, aber auch links/rechts komplett vertauschen. Zus�tzlich lassen sich hier der Name des Ger�ts �ndern, als auch Einstellungen zur Raumcharakteristik (ged�mpft/unged�mpft) t�tigen, aber dazu sp�ter mehr beim Klang.
Die erste Verbindung mit meinem Wifi-Netzwerk war bei nicht erfolgreich. Ich nutze an meinem Router 2 WLAN-Netze eines in n-draft mit 5ghz, in dem normalerweise mein Laptop h�ngt, da nicht 5Ghz-f�hig, haben die Zikmu sich jedoch mit dem anderen 2.4ghz Netz verbunden. Die Software konnte auf die Art keine automatische Verbindung herstellen. Erst als ich mich mit dem Laptop auch ins 2,4ghz Netz eingelogged habe, war die Verbindung erfolgreich. Ich konnte nun Musik von meinem Rechner �ber WLAN direkt zu den Lautsprechern streamen.
Die Zikmu bieten mehrere Arten des Wireless-Streamings an. Neben Bluetooth, auf das ich hier nicht eingehen will, da es doch mit einem deutlichen Klangverlust behaftet war, gibt es vor allem �ber WLAN mehrere M�glichkeiten Musik abzuspielen. Die eine ist, indem die Parrot-Software auf dem Rechner sozusagen als Soundtreiber agiert und alles was am Rechner wiedergegeben wird, �ber WLAN direkt zu den Lautsprechern schickt. Es ist dabei egal, welches Format abgespielt wird, ob FLAC, OGG, oder sogar direkt von CD, alle Sounds vom Rechner werden von den Zikmu wiedergegeben, da hier die Parrot-Software den Stream in einer (angeblich unkomprimierten) vom Lautsprecher akzeptierten Form weitergibt, man ist also nicht angewiesen auf Itunes oder �hnliches. Es existiert nat�rlich eine gewisse Latenz. Ich sch�tze so 1-2 Sekunden, somit ist Zocken oder Filmschauen auf diese Art mit den Zikmu jedenfalls nicht m�glich. Es gibt zwar Einstellungen zur Verbesserung der Latenz, aber die 1-2 Sekunden waren das beste, das ich erreichen konnte und liegen exakt im Bereich, das mir auch Apple's Airplay bietet.
Die andere M�glichkeit ist die Wiedergabe �ber einen Upnp-Server. In meinem Fall habe ich meine gesamte Musiksammlung auf einem NAS, auf dem auch ein Medienserver l�uft. Nach dem Start des online Interfaces vom Zikmu in einem Internetbrowser, haben die Lautsprecher meinen Medienserver sofort erkannt und in der Auswahlliste angezeigt. Interessanterweise wird auch ein angedockter Ipod als Server gef�hrt und man kann auch online auf die darauf gespeicherte Musiksammlung zugreifen. Auf die Art spielen die Zikmu nur MP3-Dateien ab (OGG, FLAC funktionieren auf jeden Fall nicht, AAC habe ich nicht ausprobiert). Der Medienbrowser vom Zikmu ist leider etwas lahm und auch m�hsam, vor allem wenn man es vom Iphone oder Ipod-Touch nutzt. Hat man z.B. mehrere 1000 Artists zur Verf�gung, werden alle zwar alphabetisch angezeigt, man muss sich jedoch durch die gesamte Liste scrollen, wenn man einen Artist mit "Z" sucht. Man hat keine M�glichkeit direkt einen Buchstaben anzuspringen, �hnlich wie sonst am Iphone �blich, sondern muss seitenweise runterscrollen. Ich habe das Browsen meiner Musikbibliothek �ber das Iphone schnell wieder aufgegeben. Hat man sich endlich bis zum gew�nschten Artist durchgek�mpft und w�hlt dann eines seiner Alben, geht dann aber doch wieder zur Artistebene hoch, f�ngt man wieder bei A an und muss sich wieder komplett nach unten scrollen. Auch wird die Liste nicht etwa zwischengespeichert, sondern muss von neuem komplett geladen werden. Will man sich durch zigtausende Titel durchw�hlen, ist es ein echtes Geduldsspiel. Wirklich viel Sinn macht es nicht.
Browsing nach Tags eines Medienservers (in diesem Fall ein gedockter Ipod) |
Darstellung einer langen Artistliste |
Eine weitere und bessere M�glichkeit des Wireless-Streamings w�re den Zikmu als Upnp-Renderer anzusprechen. F�rs Iphone bzw Ipod Touch gibt es die Upnp-Anwendung "PlugPlayer". Diese erkennt den Zikmu sofort als Renderer. Somit kann ich vom Plugplayer aus alle meine Musikdateien an den Zikmu weiterschicken. Auch hier gilt aber wieder, dass nur MP3-Dateien abgespielt werden. Auf jeden Fall ist das Browsen �ber den Plugplayer deutlich angenehmer als direkt �ber den Zikmu-Browser, wenn auch bei weitem nicht perfekt.
Nach meinen ersten Streamingtests hat sich meine WLAN-Verbindung zu den Zikmu schnell wieder verabschiedet. Ich konnte sie zwar online nach wie vor vom Browser aus ansprechen, aber sie gaben nichts wieder. Ein/Ausschalten halft nichts, also Stecker gezogen. Beim zweiten mal habe ich ein manuelles Wifi-Setup durchgef�hrt. Auch das hat irgendwann pl�tzlich gestreikt, aber mittlerweile nach einem neuerlichen Steckerziehen hat es fast 2 volle Tage lang funktioniert, vor allem auch dann wenn Rechner und Lautsprecher sich in unterschiedlichen WLAN-Frequenzb�ndern befunden haben. Ich habe testweise die Parrot-Software auch auf einem Zweitlaptop installiert. Dieser hat nach anf�nglichem Rumzicken die Zikmu auch erkannt, und ich konnte auch von diesem Rechner Musik streamen. Was aber passiert, wenn beide Rechner gleichzeitig an sind und zu den Zikmu streamen wollen, hab ich leider nicht ausprobiert.
Auch einige Abst�rze sind mir untergekommen. Pl�tzlich haben sich die Lautsprecher von selbst ausgeschaltet, fanden dann jedoch innerhalb von wenigen Sekunden wieder ins Netz und haben nach kurzer Unterbrechung den Stream wieder aufgenommen, das passierte mehrmals, k�nnte jedoch auch am Router liegen, in meinem Fall damals noch ein D-link N-DIR 825, der nach einem Blitzeinschlag pl�tzlich das Zeitliche segnete.
Eine andere Instabilit�t der Zikmus ist mir auch vorgekommen, indem nur einer der Lautsprecher gespielt hat. Ich habe es nicht geschafft den anderen wieder zum Spielen zu bewegen, auch da hat dann Steckerziehen Wunder bewirkt. Es gibt �brigens an jedem der Lautsprecher auch einen, oder sogar 2 Resetkn�pfe. F�r einen "Softreset" muss man aber das Lautsprechergitter abnehmen, das �ber Magneten festgehalten wird. Ich habe den Knopf ausprobiert, aber es hat sich irgendwie gar nichts getan. Es gibt auf der Unterseite der Lautsprecher auch die M�glichkeit f�r einen "Hardreset", dazu braucht man jedoch eine Nadel und muss in einem kleinen Loch rumstochern. Steckerziehen war f�r mich eigentlich die angenehmste und schnellste L�sung f�r alle Probleme.
Eine weitere Miserie, die mir untergekommen ist, waren sporadische Tonaussetzer beim Wifi-Stream vom Computer zu den Zikmus. Zum einen waren das ganz kurze Knackser, eher St�rungen, zum zweiten aber komplette Unterbrechungen vom Stream f�r 1-2 Sekunden. Beim ersteren bin ich mir nicht sicher, ob es an einem Bluetooth-Synchronisationsproblem lag, da die Lautsprecher untereinander ja auch per Bluetooth kommunizieren, vielleicht lag es auch an Interferenzen mit anderen Bluetooth-Ger�ten wie meiner Maus. Ganz nachvollziehen konnte ich es nicht, nach einem Ausschalten und dem neuerlichen Verbinden mit den Zikmu war das Problem weg. Beim zweiteren vermute ich Probleme mit der Wifi-Auslastung, vielleicht auch mit dem Parrot-Treiber selbst, der bei h�herer Prozessorlast unterbricht usw. Ganz Probemlos ist die Streaminggeschichte jedenfalls nicht. Am besten man streamt von einem Medienserver oder einem Rechner, der sonst nichts zu tun hat und verzichtet w�hrend des Musikh�rens auf gr��ere Kopiervorg�nge im Netzwerk. Das Extrem, n�mlich die Musik von meinem NAS �ber WLAN zum Laptop wieder zur�ck �ber WLAN zu den Zikmu zu streamen, und gleichzeitig einen Text zu schreiben war nicht sehr erfolgreich. Einerseits produzierten die Zikmu entweder die bereits erw�hnten Knackser, oder der Stream unterbrach immer wieder f�r kurze Zeit. Die diesbez�gliche Anfrage beim Parrot-Support war bisher leider ohne Erfolg. Es gibt so viele Faktoren, einerseits die Rechnerkonfiguration, Router, Firewall etc, dass es schwierig wird den Fehler einzugrenzen. Vielleicht funktioniert das Streaming mit einem anderen Setup als dem meinigen besser.
Nat�rlich gibt es auch die altmodische M�glichkeit analoge Quellen �ber ein Line-in Kabel an die Zikmu anzuschlie�en. Jeder der Lautsprecher hat einen eigenen Aux-in Eingang.Wirklich zum Laufen habe ich ihn jedoch nicht gebracht. Ich habe zwar versucht die Quelle an der Fernbedienung auszuw�hlen, zu h�ren war trotzdem nichts.
Die Fernbedienung ist sehr reduziert, au�er Lautst�rke und Vorw�rts/R�ckw�rts sowie Ein/Ausschalten bietet sie nur die Wahl der Quelle an. Leider weiss man nie, welche Quelle eigentlich gerade aktiv ist. Man w�hlt sich quasi ins "Dunkel". Die Tasten selbst sind als solche nicht zu ertasten, da die Fernbedienung vollkommen glatt ist. Mit der Fernbedienung l�sst sich einerseits ein Ipod steuern, aber auch da nur Play/Pause sowie Vorw�rts/R�ckw�rts, andererseits l�sst sich auch der n�chste Titel anspringen, wenn von einem Upnp-Server gestreamt wird. Streamt man von einem Rechner aus, haben die Vorw�rts/R�ckw�rts-Tasten verst�ndlicherweise keinerlei Funktion, die Zikmu steuern nicht etwa auch den Rechner (was jedoch ziemlich cool w�re...).
Fast komfortabler als mit der minimalistischen Fernbedienung ist die Bedienung �ber das online-Interface, man kann auch hier den n�chsten Titel anspringen, shuffle oder repeat w�hlen, aber auch die Lautst�rke �ndern, neben all den anderen bereits genannten Optionen. Leider reagiert das Interface manchmal etwas tr�ge, muss geladen werden usw, sodass man vielleicht erstmal eine Zeit brauchen w�rde, um �berhaupt die Lautst�rke regeln zu k�nnen. In so einem Fall ist die klassische Fernbedienung also doch die bessere Wahl.
Nun zum wichtigsten: dem Klang!
Ich habe die Zikmu sowohl mit meinen alten Standboxen verglichen, die ich trotz Protests meiner Frau extra vom Keller hochgetragen und nochmals aufgebaut habe, au�erdem mit den verschiedenen Ipod-Docks wie z.B. dem Harman Kardon go+play bzw. dem Altec Lansing MIX.
Mich hat er Klang der Zikmus ehrlich gesagt etwas entt�uscht. Um diesen Preis habe ich mir doch etwas hochwertigeres erwartet, aber wirklich �berzeugt haben mich die Zikmu nicht. Bitte mich nicht falsch zu verstehen: Die Zikmu klingen nicht schlecht, aber auch nicht besonders gut, insgesamt eher durchschnittlich vor allem f�r den Preis. F�r die geringe Gr��e schaffen sie es zwar einen relativ vollen und auch druckvollen Bass zu erzeugen, aber die Unterschiede zu einem �blichen Ipod-Dock sind eher vernachl�ssigbar. Was mich �berhaupt nicht �berzeugt hat ist die H�henwiedergabe. Die NXT-Membranen klingen dumpf, ohne Details in den oberen Frequenzbereichen. Man kann mit dem eingebauten EQ etwas nachhelfen, dieser l�sst sich jedoch nur �ber das online Interface bzw. das am Rechner zus�tzlich zu installierende Audio Configuration Tool erreichen, sprich ohne WLAN kann man die Lautsprecher gar nicht anpassen. Neben den w�hlbaren Presets, hat man im Audio Configuration Tool zus�tzlich die M�glichkeit eigene EQ-Settings abzuspeichern, diese werden lokal am Rechner in eine CFG-Datei geschrieben und lassen sich im Audio Configuration Tool wieder laden, jedoch nicht online �ber das Interface. Das online Interface hingegen erlaubt es den Room Compensation Typ zu w�hlen, das Audio Configuration Tool wiederum nicht. Dass das eine und das andere derart unterschiedlich aufgebaut sind und auch im Funktionsumfang abweichen, finde ich ziemlich verwirrend. Auch sind im Audio Configuration Tool viele Optionen ausgegraut, darunter eine Stereoverbreiterung oder ein virtueller Bass, vielleicht werden diese Funktionen mit einem sp�teren Update folgen.
Die Room Compensation unterscheidet zwischen ged�mpfen und unged�mpften R�umen in 4 Stufen. Was sie wirklich genau macht, und wie sie den Klang tats�chlich beeinflusst, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Ich hatte zumindest das Gef�hl als w�rden bei einer ged�mpften Raumeinstellung die H�hen zus�tzlich angehoben. Bei einer unged�mpften Einstellung klang es um einiges dumpfer, aber auch das Stereobild schien bei der ged�mpften Einstellung etwas breiter.
Das EQ-Preset "Crystal" stellt f�r meinen Geschmack eine akzeptable Bearbeitungsbasis dar, um den Klang im oberen Bereich zus�tzlich etwas klarer und luftiger zu machen. Die Zikmu scheinen die obersten Frequenzen ziemlich arg zu beschneiden. Um dem entgegenzuwirken, muss man schon relativ stark mit dem EQ eingreifen, subtile Regler�nderungen bewirken kaum etwas. Leider erzeugen extreme Werte bereits einen etwas unnat�rlichen Klang, es klingt fast so als wollte man ein totkomprimiertes MP3-File wieder Leben einhauchen. Man muss etwas spielen, auch mit den Room Compensation Einstellungen. Grunds�tzlich gefiel mir die ged�mpfte Einstellung mehr, da sie den Klang etwas transparenter macht, obwohl es je nach Aufnahme teilweise schon etwas zu extrem klang. Verglichen mit meinen alten Standboxen klangen die Zikmu mit angepasstem EQ und Room Compensation auf ged�mpft schon recht annehmbar, mit �hnlich tiefem Bass, bei doch viel kleinerem Geh�use, wobei nach wie vor bemerkbar war, dass die H�hen nicht ganz so weit nach oben reichen. Mit unkomprimiertem Material klingen die Zikmu besser als mit st�rker komprimierten MP3-Files. Internetradio mit niedrigen Bitraten ist auf den Zikmu kaum zumutbar, wo es bei anderen Lautsprechern nicht derart extrem auff�llt. Etwas gew�hnungsbed�rftig empfand ich auch die Tatsache, dass die Zikmu bei leiseren Lautst�rken deutlich an Dynamik einb��en. Offenbar k�nnen die NXT-Membranen bei geringen Lautst�rken nicht die n�tige Schwingungsenergie erzeugen, ohne den Frequenzgang grundlegend zu ver�ndern. Besser klingen die Lautsprecher, wenn man etwas lauter h�rt, leiser gespielt klingen sie auch dumpfer. Auch die erreichbaren Pegel sind enorm, deutlich lauter als die �blichen Ipod-Docks wie Harman Kardon go+play oder B&W Zeppelin etc. Maximal konnte ich gar nicht aufdrehen, weil meine Frau aus dem Garten bereits protestiert hat, dass es zu laut w�re. Bei einer fr�heren Vorf�hrung im Hifi-Laden sind mir bei h�heren Lautst�rken leichte Verzerrungen aufgefallen. Jene Lautsprecher hatten jedoch noch die alte Firmware installiert. Seit Version 2.0 sind die Zikmu mit einer dynamic loudness Funktion ausgestattet, die es anscheinend schafft Verzerrungen zu vermeiden.
Die andere Besonderheit der NXT-Membranen ist die, dass sie eine sehr breite und ungerichtete Abstrahlung erm�glichen und auch nach hinten abstrahlen. Es scheint egal wo sich die Lautsprecher befinden, man erh�lt trotzdem ein �berzeugendes Klangbild ohne gr�bere Frequenzeinbr�che. Mitten im Raum aufgestellt erh�lt man so beinahe ein 360� H�rfeld, wobei die Lautsprecher direkt an der Seite nat�rlich nicht abstrahlen.
Mein Fazit f�llt eher durchwachsen aus. Die Lautsprecher bieten zwar einiges an Potenzial, vor allem durch die M�glichkeiten des wireless Streaming, aber die Ausf�hrung ist meiner Meinung nach noch nicht vollends gelungen. Abst�rze sind nicht selten, bzw lassen sich auch andere Instabilit�ten produzieren, ich konnte jedoch nicht eingrenzen, ob der Router das Problem darstellt, oder meine Firewall, oder einfach der Parrot Soundtreiber buggy ist. Am wenigsten Probleme hat man, wenn man nur den Ipod-Dock nutzt, aber daf�r sind die Zikmu wirklich nicht gedacht, f�r solche Zwecke gibt es wahrhaftig bessere und g�nstigere L�sungen. Auch ist das Streaming direkt vom Iphone oder Ipad zu den Zikmus nur �ber Bluetooth m�glich. Auch hier w�re es sch�n, wenn es eine eigene App f�rs Iphone geben w�rde, die �hnlich wie Airplay ein direktes Streaming �ber Wifi zu den Zikmus erlauben w�rde. Technisch sicherlich m�glich, aber vermutlich nie umsetzbar, denn auch die eher sporadischen Softwareupdates von Parrot lassen eher einen halbherzigen Support erahnen.
Mein gr��ter Kritikpunkt ist jedoch der eher mittelm��ige Klang, vor allem um den Preis. Insgesamt entspricht die Preis/Leistung in keinster Weise dem Gebotenen. Sicherlich muss auch Herr Starck f�r sein freches von Vuvuzelas inspiriertes Design entlohnt werden, aber nur wegen des Designs bin ich nicht bereit f�r mittelm��igen Klang einen Premiumpreis zu zahlen.
Sagen wir so, die Lautsprecher sind insgesamt sicherlich nicht schlecht, aber sie sind eben total �berteuert und bieten auch keinen wirklichen Hifi-Klang. Ahnliche und besser klingende L�sungen gibt es genug (als Airplay), wenn auch nicht so elegant, aber wenigstens funktioniert bei Apple's Airplay das Streamen ohne Probleme oder gar Abbr�che, daf�r aber eben nur �ber Itunes.
Man muss f�r sich entscheiden, ob der hohe Preis es einem Wert ist, am besten selber vor dem Kauf anh�ren.
Hier nochmal die obligatorische +/- Liste:
+ Weite Klangabstrahlung (auch nach hinten)
+ Angenehmer druckvoller Bass
+ tolles modernes Design mit mehreren Farben zur Auswahl
+ Weitreichende wireless Streamingm�glichkeiten
+ Ipod Dock auch mit Iphones kompatibel, ohne Flugmodus aktivieren zu m�ssen
+ Zahlreiche Optionen zur Klangoptimierung
- H�henwiedergabe relativ unausgewogen, l�sst sich mit EQ zwar etwas verbessern, klingt aber trotzdem unnat�rlich
- Ab und zu Knackser oder Streamingabbr�che bei Wiedergabe �ber Wifi
- Instabilit�t, manchmal Abst�rze und Probleme mit der neuerlichen Verbindung zum Router (Abhilfe: Steckerziehen)
- Fernbedienung im Dunkeln nicht bedienbar.
- Etwas wirre Software-Implementierung
- hoher Preis
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