Derzeit bietet Sonos noch bis Ende des Jahres ein eigenes "Bundle" bzw. "Giftpack" um 299,- an, in dem der Play:3 sowie die dazu notwendige Bridge beinhaltet sind. Man spart sich den Preis der Bridge und kann sofort mit dem "Streamen" loslegen?
Ist das Sonos-System �berhaupt notwendig? Bringt es was? Dazu habe ich mir schon zuvor einige Gedanken gemacht, und ich denke ja, es bringt sehr wohl was, denn bisher habe ich keine praktische L�sung gefunden, um meine gesamte Musiksammlung aus dem Netzwerk intuitiv und kabellos an einen oder sogar mehrere Lautsprecher zu streamen.
Der Inhalt ist durchaus elegant verpackt, aber beide Male vom Inhalt relativ minimalistisch. Au�er Stromkabel sowie einem schmucken Flachband-LAN-Kabel findet man beim Play:3 nur noch den Quickstart Guide samt Installations-CD. Die Bridge hat exakt dasselbe Flachbandkabel beigepackt, au�erdem ein sehr kompaktes externes Netzger�t und einen gleich designten Quickstart Guide.
Die Produkte von Sonos sind vorwiegend in wei� gehalten, wie auch die Kabel etc., was f�r ein einheitliches "corporate Design" sorgt.
Die Verarbeitungsqualit�t ist sehr gut. Der Play:3 Lautsprecher wirkt solide und wertig und hat auch einiges an Gewicht, das er auch ben�tigt, denn der Passivradiator hinten verwendet zum Tuning eine zus�tzliche Masse, die f�r gewisse Vibrationen sorgt, was bei einem zu leichten Lautsprecher dazu f�hren w�rde, dass er bei h�heren Pegeln zum Wandern beginnt. Am Lautsprecher sind nur 3 Tasten vorhanden, 2 f�r die Lautst�rke und eine Taste zur Stummschaltung, warum diese Tasten so wichtig sind, werden wir sp�ter noch sehen. Hinten ist der Stromanschluss sowie eine LAN-Buchse. Der Lautsprecher hat aber auch WLAN eingebaut, sodass das Stromkabel im Grunde genommen gen�gt, um ihn betreiben zu k�nnen.
F�r die Funktion und die Einbindung in ein Sonos-Netzwerk wird nat�rlich auch die Bridge ben�tigt, die die notwendige Netzwerk-Infrastruktur erst erm�glicht. Die Bridge �hnelt einem kleinen Router und hat hinten 2 LAN-Buchsen, wie dem Anschluss f�r das Netzteil. Au�erdem befindet sich oben eine einzige Taste, um die Bridge im System zu registrieren.
Das Sonos-System funktioniert grob erkl�rt folgenderma�en:
Eine Bridge verbindet sich mit dem eigenen Netzwerk und hat so Zugriff auf die eigenen Musikfreigaben, die Bridge hat au�erdem dank des Routers auch Verbindung zum Internet, wo weitere abonnierte Musikdienste aus dem Internet, oder auch zahlreiche frei verf�gbaren Internetradiosender abgespielt werden k�nnen. Die Bridge baut ein eigenes unabh�ngiges Wireless-Netzwerk auf, mit dem sich dann die weiteren Sonos-Player automatisch verbinden k�nnen.
F�r die eigentliche Wiedergabe wird mindestens ein Sonos-Player ben�tigt. Dies kann einerseits ein Aktivlautsprecher von Sonos selbst sein, wie eben die beiden Modelle Play:3 und der gr��ere Play:5, oder man kann auch einen Zoneplayer verwenden, wobei der kleine Zoneplayer nur einen Line-Out Ausgang f�r Aktivlautsprecher oder einen zus�tzlichen Verst�rker bietet. Der gro�e Zoneplayer hingegen kann als vollwertiger Verst�rker bezeichnet werden, da er mit eigenem Lautsprecheranschluss ausgestattet ist. Alle Player sind mit der Bridge kabellos verbunden, bieten jedoch auch die M�glichkeit per LAN-Kabel verbunden zu werden. Dar�ber hinaus arbeiten sie auch als Repeater und erweitern das Sonos-Netzwerk f�r weitere Player, die dann nicht mehr mit der Bridge direkt, sondern mit einem Player davor kommunizieren, falls die Reichweite bis zur Bridge nicht mehr ausreichen sollte. Im Grunde geonmmen handelt es sich dabei um ein ausgekl�geltes und intelligentes System.
Wahrscheinlich war auch deshalb die Installation kinderleicht. Ich habe nicht mal die Quickguide richtig gelesen, noch die InstallationsCD gestartet. Ich habe die Bridge zuhause einfach an meinen Router an einen freien LAN-Port angeh�ngt und konnte sie mit der Iphone-App sofort konfigurieren. Gleich im Anschluss wurde ich von einem Update benachrichtigt, das dann auch automatisch geladen und installiert wurde. Viele Einstellm�glichkeiten hatte ich sonst nicht, erst nachdem sich auch der Play:3 im Netzwerk eingeklinkt und sein verf�bares Update geladen hat, konnte ich meine Musiksammlung indizieren lassen. Hierzu bietet Sonos die M�glichkeit das Netzwerk nach Freigaben zu durchsuchen, oder man weiss die UNC-Pfade von selbst und gibt diese samt Benutzer und Passwort (falls notwendig) ein.
Die Indizierung hat bei meiner Musiksammlung, die etwa 61.000 Titel beinhaltet und �ber 400Gb gro� ist, nicht ganz eine Stunde gedauert. W�hrend dieser Zeit konnte ich nur die Internetradiosender ausprobieren und schon mal austesten wie der Play:3 eigentlich klingt. Erst nachdem die Indizierung abgeschlossen war, konnte ich auf meine Musikordner zugreifen, oder wie sonst �blich �ber die ID3-Tags nach Album, Artist, Titel etc. bl�ttern bzw. suchen. Die meisten Alben wurden sauber und den Tags entsprechend importiert, teilweise auch mit Covern, wobei die Cover vermutlich nur dann �bernommen wurden, falls sie auch in den ID3-Tags gespeichert waren. Eine Coverdatei im selben Ordner wurde hingegen ignoriert. Vielleicht muss man die Coverdateien speziell formatieren, um diese f�rs Sonos-System ebenfalls sichtbar zu machen, hierf�r h�tte ich wohl doch die Anleitung bem�hen sollen.
Bekannt ist das Sonos-Limit von 65.000 Titeln. Was passiert, wenn die eigene Musiksammlung diesen Wert �bersteigt, kann ich nicht sagen. Angeblich kann man dann trotzdem �ber Ordner zugreifen. Ich habe jedoch gemerkt, dass auch die Aktualisierung der Ordneransicht jedes mal einer neuerlichen Indizierung bedarf. Ich habe testweise 2 neue CDs auf mein NAS kopiert, diese wurden erst sichtbar, nachdem ich die Indizierung neu gestartet habe, was auch wieder mehrere Minuten gedauert hat. Kauft man sich also t�glich ein neues Album oder sogar mehrere, muss man auch t�glich den Index starten, damit diese Musik auch tats�chlich vom Sonos-System erkannt wird. Wie lange die Indizierung von gr��eren �nderungen an der Musiksammlung ben�tigen w�rde, kann ich nicht sagen. Aber ich f�hre gerne ab und zu mal einige "Aufr�umarbeiten" an meiner Musik durch, verschiebe Ordner, gruppiere sie neu etc. Vermutlich m�sste Sonos dann den Index v�llig neu schreiben, was wiederum bis zu einer Stunde dauern w�rde.
Die App von Sonos ist zwar �bersichtlich gestaltet und halbwegs logisch aufgebaut, hat mich jedoch auf dem Iphone nicht so sehr �berzeugt, da man hier fast dauernd hin- und herbl�ttern muss, um etwaige �nderungen am System durchf�hren zu k�nnen, oder einfach nur mal den Equalizer anzupassen.
Am Ipad hat die App einen viel benutzerfreundlicheren Eindruck hinterlassen, da hier die wichtigsten Einstellungen direkt �ber die Hauptseite ersichtlich und auch erreichbar sind. Ich kann auf der Hauptseite links meine Zonen verwalten (falls mehrere vorhanden sein sollten), in der Mitte wird der aktuell abgespielte Stream samt der dazugeh�rigen Playlist dargestellt, die ich jederzeit �ndern kann, ganz rechts kann ich immer auf das Musikmen� zugreifen, wo sich meine Bibliothek befinded, oder man einen Radiosender w�hlen kann, bzw. auch einen anderen Musikdienst, falls man diesen abonniert hat. Auch die Systemeinstellungen wie eben der besagte Equalizer lassen sich vom Men� in der Fu�leiste direkt anw�hlen. Man muss am Ipad nicht dauernd rumbl�ttern, sondern hat alles immer im Griff und im �berblick.
W�hlt man einen Titel aus, wird man jedes mal mit einem Popup gefragt, ob dieser sofort abgespielt werden soll, oder am Schluss der Playlist hinzugef�gt. Sonos erstellt automatisch immer eine Playlist, sobald ein Titel abgespielt wird. Diese Sonos-Playlist kann man im Nachhinein jederzeit anpassen und auch unter einem eigenen Namen abspeichern. Das L�schen von einzelnen Titeln geschieht schnell und unkompliziert mit dem �blichen Wisch nach rechts. Alles in allem sehr durchdacht und komfortabel zu bedienen. Ich muss wirklich sagen, dass das Sonos-System bei weitem den benutzerfreundlichste Medienplayer bietet, den ich jemals ausprobieren konnte, vor allem am Ipad. Am Iphone war die Bedienung dann doch etwas kompromissbehaftet.
Ich habe das Sonos-System sowohl in meinem eigenen Heimnetzwerk ausprobiert, als auch im Firmennetzwerk. Wie schon zuhause wurde auch im Firmennetzwerk die Bridge sofort freundlich aufgenommen, und ich konnte hier genauso Freigaben erstellen, auf die ich dann mittels User und Passwort �ber die Bridge Zugriff hatte. Ist die Bridge erstmal erfolgreich im Netz, gibt es auch f�r den Player kein Hindernis mehr, solange die Reichweite nicht allzugro� ist, damit die wireless-Verbindung nicht zu instabil wird. Ich kann nicht genau sagen, ob es genau mit dieser Distanz zusammenhing, aber gerade im Firmennetzwerk gab es einige Instabilit�ten mit dem Play:3. Immer wieder kam es vor, dass die App am Iphone protestiert hat, dass nur eine Bridge im System w�re, obwohl parallel dazu der Play:3 neben mir munter seine Playlist ohne jegliches Mucken und ohne Unterbrechung abgespielt hat. Warum immer wieder diese Kontaktabbr�che stattfanden, konnte ich nicht eingrenzen, jedenfalls wenn ein Sonos-Player erstmals spielt, dann spielt er auch, da kann die Eisenbahn dr�berfahren. Deshalb sind die Tasten am Play:3 so hilfreich. Ich hatte beispielsweise von der Sonos-App am Iphone lange Zeit keinen Zugriff mehr auf den Play:3, w�hrend dieser jedoch mit h�herer Lautst�rke fr�hlich vor sich hinspielte. Ich konnte ihn �ber die App weder leiser stellen noch stoppen, da er laut App einfach nicht verf�gbar war. Wenn nicht die Tasten direkt am Lautsprecher gewesen w�ren, w�rde er noch stundenlang so weiterspielen.
Das Problem bei der Bedienung mittels App ist, dass man sie auch nicht immer aktiv hat. Nutzt man das Iphone auch anderweitig, muss die App erst gestartet werden, sich ins WLAN-Netz einw�hlen, was manchmal einige Zeit dauern kann. Will man also schnell mal leiser stellen oder einen anderen Titel anspielen, kann es schon mal eine Zeitlang dauern. Die Tasten am Play:3 haben durchaus ihre Berechtigung, auch wenn man sie im Normallfall eher selten benutzen wird.
Will man den Play:3 mal auf einen anderen Platz stellen, ist das auch kein Problem, solange ein Stromanschluss vorhanden ist, und die Funkreichweite der Bridge f�r den Betrieb ausreicht. Der Play:3 ist aufgrund der Gr��e und der fehlenen Netzteile relativ portabel. Es ist nur der Lautsprecher selbst und das Stromkabel notwendig. Der Play:3 ben�tigt dann jedoch etwa 45 Sekunden um sich neu ins System einzuklinken. Also schnell mal aus der K�che und ins Bad gestellt, wird man mit nicht ganz 1 Minute rechnen m�ssen, bis man damit wieder Musik h�ren kann.
Sehr lobenswert am Sonos-System ist, dass kaum eine Latenz vorhanden ist. Dr�ckt man Play, wird auch tats�chlich sofort losgespielt. Ab und zu werden zwar Lautst�rke�nderungen etwas zeitverz�gert ausgef�hrt, aber bei weitem nicht so extrem wie bei Apple's Airplay, wo sich erstmal gar nichts tut.
Da das Sonos-System modular aufgebaut ist, lassen sich jederzeit zus�tzliche Player bzw Komponenten ins System hinzuf�gen. Dar�ber hinaus lassen sich einzelne Zonen definieren, wie z.B. R�ume oder Bereiche in einem Haus, aber es lassen sich auch 2 Player komplett zu einem Stereosystem zusammenfassen. All das kann �ber die App komfortabel ohne jeglichen Aufwand bewerkstelligt werden.
Was beim Sonos-System nat�rlich nicht geht, ist die direkte Wiedergabe von einem Iphone oder Ipad zu den Playern. Sonos ist eher daf�r ausgelegt, den Zugriff auf die gesamte Musik im Netzwerk zu erm�glichen. Sich schnell mal auf dem Ipad ein Youtube-Video anzuschauen und den Ton dabei �ber einen Sonos-Player zu h�ren ist nicht m�glich, au�er nat�rlich �ber eine Airplay-Express Station, die man an einen Aux-In Anschluss anh�ngt. Der Anschluss sowie die Einschleifung von analogen Signalen ist jedoch nur �ber die Zoneplayer bzw den gr��eren Play:5 m�glich. Ob der Umweg �ber Airplay wirklich w�nschenswert ist, sei dahingestellt, da ein Video mit 2 Sekunden Verz�gerung beim Ton wohl jeden verr�ckt machen w�rde.
Von all den verschiedenen angebotenen Musikdiensten habe ich keinen ausprobiert, da ich keinen davon abonniert habe. F�r mich w�rde das teilweise sogar in einem musikalischen Overkill ausarten, da ich dann jeden Titel, der mir gef�llt, sofort kaufen wollte. Ich habe gen�gend eigene Musik, die ich in Ruhe durchh�ren muss. Bei 60.000 Titeln verliert man da auch schnell den �berblick.
Internetradio funktionierte, wurde jedoch vor allem im Firmennetzwerk immer wieder unterbrochen und konnte trotz Verbindung zum Play:3 nicht mehr gestartet werden. Ich pers�nlich finde sogar die nativen Iphone-Apps f�r Internetradio wie z.B. TuneIn oder iRadio um einiges intuitiver und komfortabler zu bedienen. Mit der Sonos-App lassen sich z.B. keine alternativen Streams w�hlen, auch wird die aktuelle Bitrate nicht angezeigt. Ich hatte das Gef�hl als w�rden einige mir bekannten Sender mit eine schlechteren Qualit�t abgespielt, als eigentlich m�glich. Was auch zus�tzlich fehlt sind Empfehlungen f�r weitere Radiosender. TuneIn schl�gt beispielsweise neue Radiosender vor, indem es die eigene Musik am Iphone mit den Playlists der Radiosender vergleicht. Ich bin dank dieser Funktion oft auf Radiosender gesto�en, die ich zuvor nicht gekannt habe.Insgesamt gibt es an der Sonos-App sowie der Funktionalit�t nicht viel zu bem�ngeln, au�er dass die Iphone-Version deutlich umst�ndlicher zu bedienen war als am Ipad.
Nun zum Play:3 und dem eigentlichen Klangtest.
Eines vorweg: Der Play:3 klingt durchaus �berzeugend, aber leider nicht immer und nicht bei allen Lautst�rken. Es war mir schwierig den Klang vom Play:3 allgemein zu erfassen und zu beschreiben, da er bei verschiedenen Lautst�rkestufen auch einen unterschiedlichen Klangcharakter an den Tag legt.
Standardm��ig ist beim Sonos-System die "Loudness"-Funktion aktiviert. Deaktiviert man die Funktion, dann klingt der Play:3 ziemlich leblos, wie ein kleiner billiger Regallautsprecher. Mit aktivierter Funktion, bekommt er dann Feuer unter dem Hintern mit ansprechendem Bassfundament und mehr Pr�senz im H�henbereich. Hier wird demnach offensichtlich viel �ber den DSP optimiert und geregelt, wie der ehrliche Charakter des Play:3 in Wirklichkeit aussieht, kann ich nat�rlich nicht sagen, wobei man auch erw�hnen muss, dass alle �hnlich kompakten Lautsprecher und Docks den Klang auf irgendeine Weise elektronisch mitbeeinflussen, sonst w�rde man es nicht schaffen aus so kleinen Membranen und Geh�usen einen derart tiefen Bass zu quetschen.
Wirklich druckvoll und ansprechend beginnt der Klang beim Play:3 erst ab 1/3 der Lautst�rkeskala zu werden. Man f�hlt sich immer wieder gen�tigt den Lautst�rkeregler bis etwa zur H�lfte hochzudrehen, damit der Play:3 zum Leben beginnt. Darunter klingt er eher kraftlos und wenig �berzeugend. Obwohl die Loudness-Funktion genau daf�r geschaffen worden ist, um dem Lautsprecher bei niedrigen Lautst�rken zu etwas mehr "Pepp" zu verhelfen, bzw. die akustischen Unzul�nglichenkeiten des menschlichen Geh�rs auzugleichen, tut sie dies im Fall vom Play:3 nicht. Die Loudness-Funktion scheint hier eher ein allgemeiner Bassboost-Effekt zu sein, der sich lautst�rkabh�ngig auch nicht sonderlich anpasst.
Eher nur so zum Spass habe ich dann den Play:3 auf meinen Schreibtisch neben die Bose Computer MusicMonitors gestellt und bei leisen Lautst�rken beide miteinander verglichen. Das Ergebnis war sogar f�r mich �berraschend. Bis zur H�lfte der Sonos-Lautst�rkeskala waren die Bose dem Play mehr als �berlegen. Gerade bei leisen Lautst�rken zeigten die Bose eine klangliche Dominanz, die den Play:3 zu einem durchschnittlichen Tischradio mutieren lie�en. Der Play:3 profitiert auf jeden Fall sehr von einer wandnahen Aufstellung. Der Bass vom Play:3 ist etwas tiefer abgestimmt als bei den MusicMonitors, das Problem ist, dass man den Bass frei aufgestellt kaum wahrnimmt. Nur mit etwas R�ckendeckung werden die nach hinten abgegebenen Vibrationen vom Passivradiator auch gen�gend stark nach vorne gelenkt. Erst als ich den Play:3 ans Fensterbrett zum Fenster hin gestellt habe, sp�rte man den tieferen Bass vom Play:3, der sich im Vergleich zu den MusicMonitors nun auch besser durchsetzen konnte. Nichtsdestotrotz war ich von der klanglichen Leistung des Play:3 etwas entt�uscht. Erst bei noch h�heren Lautst�rken hatte dann der Sonos bei dieser optimierten Aufstellung einen h�rbaren Vorteil zu den winzigen MusicMonitors. Die MusicMonitors, obwohl klanglich sicher nicht �ber den gesamten Frequenzbereich perfekt, �berraschen mich trotzdem immer wieder mit ihrer Klangf�lle, die sogar deutlich gr��eren Lautsprechern, in diesem Fall dem Play:3 Konkurrenz machen.
Ich habe den Play:3 auch zuhause an mehrern Standorten intensiv probegeh�rt, und wirklich druckvoll wurde der Klang immer erst in einer Nische oder nahe einer Wand.
Neben der erw�hnten Loudnessfunktion bietet die Sonos-App auch einen "Equalizer". Hier von einem echten Equalizer zu sprechen, w�re wohl zu viel des guten, denn es handelt sich dabei um einen einfachen Bass- und H�henregler. Bei niedrigen Lautst�rken profitiert man auf jeden Fall von einer Anhebung des Bassreglers sogar bis ans Maximum, ab einer gewissen Lautst�rkestufe wird dann aber der Bass derart gepusht, dass er bald �berhand nimmt. Man l�uft Gefahr hier dauernd nachregeln zu m�ssen, je nachdem wie laut man im Moment h�rt. Hier h�tte ich mir durchaus eine "intelligentere" Loudnessfunktion gew�nscht. Man hat leider keinerlei M�glichkeit gezielte Frequenzb�nder zu beeinflussen. Bei einer zu starken Anhebung sowie gleichzeitig h�heren Lautst�rken kann es bei Wandn�he durchaus etwas wummig werden. Obwohl der Passivradiator relativ tief abgestimmt zu sein scheint (die meiste Basspower kommt haupts�chlich von hinten), so ist er trotzdem nicht gen�gend tief, um den brummenden Charakter des Lautsprechers zu beseitigen. Im direkten Vergleich mit dem Audyssey Dock, hatte dieser ein viel tiefer reichendes Bassfundament mit einem deutlich schw�cher ausgepr�gten Oberbass. Der Audyssey klang f�r meinen Geschmack weicher und angenehmer, der Sonos hingegen war direkter und hatte durch den st�rkeren Oberbass bei manchen Titeln teilweise sogar etwas mehr "Drive". Bei einigen Titeln konnte man mit dem Play:3 deutlich den Anschlag der Kickdrum h�ren, der beim Audyssey eher unterging und verwaschen wurde.
Im Bad aufstellt, wo �blicherweise unser Tivoli steht, konnte der Play:3 so gar nicht �berzeugen. Die Raumakustik war hier dem Klangcharakter des Play:3 �berhaupt nicht dienlich, denn der Klang wurde nun zu einem Brei, der vom zu starken Bass regelrecht dominiert wurde. Ich habe bei dieser Aufstellung den Bassrelger bis zur H�lfte senken m�ssen und gleichzeitig die H�hen maximal anheben, damit der Bass nicht alles andere zudr�hnte. Derart "opmiert" klang dann auch der Play:3 kaum noch besser als ein Tivoli One und konnte auch in keinster Weise mehr beeindrucken. Sogar der FoxL klingt in meinem Bad derart aufgestellt imposanter und angenehmer.
In der K�che in einer Regalnische kam der Play:3 ab einer gewissen Lautst�rke durchaus druckvoll, darunter vermochte der Klang jedoch kaum zu beeindrucken.
Rein von der Gr��e der Lautsprecherfront w�re der Bose Soundlink dem Play:3 nicht un�hnlich. Der Play:3 hat jedoch im Vergleich dazu ein vielfach tieferes Geh�usevolumen und spielt auch nicht von Akku. Bei optimaler Lautst�rke und Aufstellung hatte der Soundlink klanglich nicht die geringste Chance gegen den Play:3, dieser klang einfach klarer, im Bassbereich druckvoller und insgesamt ausgewogener.
Im direkten Vergleich mit dem Sounddock Portable von Bose, wurde dann klar, dass beide Lautsprecher eigentlich einen sehr �hnlichen Klangcharakter lieferten. Der Sounddock hatte etwas betontere Mitten, der Sonos hingegen einen dominanteren Bass, wobei ingesamt der geringe Unterschied zwischen beiden trotzdem verbl�ffend war. Nat�rlich hatte der Sounddock bei leisen Lautst�rken einen deutlichen Vorteil, aber trotzdem erw�hnenswert, dass der Sounddock sogar h�here Lautst�rken als der Play:3 erreichte, wobei dann doch schon starke Verzerrungen und Kompressionseffekte zu h�ren waren. Das letzte Lautst�rkeviertel ist beim Play:3 eher als Gag zu sehen, denn da verliert der Klang jeglichen Zusammenhalt. Bass wird extrem zur�ckgeschraubt mit gleichzeitiger Anhebung der Mitten.
Demnach gibt es beim Play:3 eigentlich nur einen begrenzten Lautst�rkebereich ab 1/2 bis 3/4 der Skala, bei dem er eine wirklich �berzeugende Leistung abliefert, ohne dass man selbst an den Klangreglern fummeln muss.
Trotz der doppelten Stereomembranen w�re von einem Stereoeffekt zu sprechen beim Play:3 wohl etwas �bertrieben. Der Play:3 ist nur mit einem einzelnen Hocht�ner ausgestattet, weshalb auch der Wechsel von Stereo zu Mono nicht derart extrem ins Gewicht f�llt. Wird der Play:3 vertikal aufgestellt, springt sein Klangbild binnen einiger Sekunden nach Mono um, Gleichzeitig wird die EQ-Kurve leicht angepasst, die bei horizontaler Aufstellung die H�hen etwas in den Hintergrund r�ckt.
2 Play:3 zu einem Stereosystem verlinkt, k�nnten durchaus eine ansprechende Performance abliefern, wobei man sich da preislich bereits bei 600 Euro bewegt und um diesen Preis auch schon sehr qualitative Regallautsprecher bekommt, die dann halt eben nicht wireless sind.
Mit 2 Play:5 ist man dann schon bei 850,- inklusive einer Bridge, ob dieser Preis gerechtfertigt erscheint, muss jeder f�r sich entscheiden.
Fazit:
Derzeit gibt es kaum vergleichbare Alternativen zum Sonos-System. Obwohl momentan Apple's Airplay vielfach gepusht wird und Airplay-f�hige Lautsprecher wie Pilze aus dem Boden sprie�en, ist es bei weitem nicht so komfortabel und leidet auch unter einer hohen Latenz sowie zeitweisen Streamingabbr�chen. Die Verlinkung von mehreren Lautsprechern zu einem Stereosystem oder die simultane Wiedergabe auf mehreren Lautsprechern ist bei Airplay weder �ber Iphone noch Ipad m�glich und nur unter Zuhilfenahme von Itunes zu bewerkstelligen. Daf�r bietet Airplay den Vorteil der Medienwiedergabe direkt vom Iphone bzw Ipad. Sonos hingegen hat nur Zugriff auf die Medien im eigenen Netzwerk bzw aus einem abonnierten Musikdienst.
Das Sonos-Bundle ist f�r Sonos-Einsteiger sehr empfehlenswert. Das System selbst besticht durch seinen einfachen Aufbau, denn eine spezielle Konfiguration sowie komplexe Einbindung ins eigene Netzwerk ist nicht notwendig, alles geschieht von selbst. Sogar das Setup meiner Apple Airport Express war komplizierter und erforderte auch eines wiederholten Resets, weil das System anfangs nicht sehr stabil lief.
Das Sonos-System macht das was es soll perfekt und komfortabel: N�mlich den Zugriff auf die gesamte eigene Musik sowie zus�tzliche Musikdienste. Das St�bern in der eigenen Musik ist selbst bei gro�en Bibliotheken schnell, verz�gerungsfrei und �bersichtlich, die Suche nach Artist, Titel, Album usw. geschieht sehr schnell und zuverl�ssig, vorausgesetzt die ID3-Tags sind sauber abgelegt. Aber auch f�r Leute mit ID3-Abneigung bietet das System die M�glichkeit an, direkt �ber Ordner auf die eigene Musik zugreifen zu k�nnen. Titel eines Albums werden jedoch nach deren Tags angezeigt, nicht nach Dateinamen. Auch die Sortierung von Titeln geschieht trotz Ordneransicht nach deren Titelnummern-Tags, bzw. wenn keine Tags vorhanden sind, wird alphabetisch nach Titelnamen sortiert. Die Sonos App ist vor allem als Ipad-Version extrem bedienerfreundlich. Am Iphone wird man leider aufgrund vom kleinen Display zu zahlreichen Seitenwechseln gen�tigt. Eine st�rende Latenz ist beinahe nicht vorhanden, solange sich der Player in guter Reichweite zur Bridge befindet, auch sind mir Streamingabbr�che oder Ausf�lle nicht unangenehm aufgefallen.
Da vom Iphone oder Ipad selbst nie direkt gestreamt wird, sondern die Apps das ganze System nur steuern, wird auch der Akku geschont. Beim Streaming �ber Airplay oder Bluetooth ist der Akkuverbrauch hingegen relativ hoch.
Der Play:3 selbst liefert klanglich eine anst�ndige Performance ab. Die Schw�chen liegen hier eher im Detail. So kann er nur in einem engen Lautst�rkebereich wirklich voll �berzeugen. Bei niedrigen Lautst�rken klingt er eher flau und kraftlos, bei maximaler Lautst�rke mittenbetont und nervig. Mag man den typisch warmen Bose-Klang mit �ppigen B�ssen, wird man auch den Play:3 m�gen, da dieser sogar feiner und direkter klingt als ein Bose Sounddock, ein Bose Soundlink kann hier weder im Bass- noch im H�henbereich ansatzweise mithalten.
Zu echtem Stereoklang ist ein einziger Play:3 kaum f�hig, hier w�re ein zweiter Play:3 und die Verlinkung zu einem Stereosystem notwendig, wobei dann der Preis etwas fragw�rdig erscheint.
Sonos-System allgemein:
+ Schnelles und einfaches Setup
+ jederzeit erweiterbar
+ Verlinkung von 2 Playern per Knopfdruck zu einem Stereosystem
+ komfortabler Zugriff auf die gesamte eigene Musiksammlung im Netz vom Iphone, Ipad oder Computer
+ Browsing sowohl nach ID3-Tags als auch Ordnern m�glich
+ Unterst�tzung von zahlreichen alternativen Musikdiensten und Internetradio
+ Sicherer Stream, keine Abbr�che, kaum Latenz
+ �bersichtliche Ipad-App
- Limit von 65.000 Titeln f�r die Musikbibliothek
- jedes mal neuerliche Indizierung beim Hinzuf�gen von weiteren Alben notwendig
- Iphone-App nicht so komfortabel zu bedienen und un�bersichtlicher als am Ipad
Play:3
+ kompakt, sch�nes Design und wertige Verarbeitung
+ sowohl Hoch- als auch Querbetrieb m�glich
+ f�r die Gr��e guter Klang bei gehobener Lautst�rke
- relativ empfindlich auf die richtige Aufstellungsposition
- Klang bei leisen Lautst�rken kraftlos und flau
- Loudnessfunktion bietet keinerlei lautst�rkeabh�ngige Klanganpassung, eher als allgemeiner "Bassboost" zu sehen
- kaum Stereotrennung
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